craniomandibuläre dysfunktion

Was ist eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)?

Unglaublich, aber wahr: Der Unterkieferknochen ist beim Menschen der größte Knochen des Gesichts und der einzige Knochen Ihres Schädels, der beweglich ist. Das Kiefergelenk, das auch als Temporomandibulargelenk bezeichnet wird, befindet sich unter Ihren Ohren an beiden Seiten des Kopfes. Dieses komplexe Gelenk ermöglicht eine Reihe von Bewegungen und hilft Ihnen beim Sprechen, Kauen, Schlucken, Gähnen und beim Bewegen des Kiefers. Die Komplexität der Kiefergelenkanatomie wirkt vielleicht zunächst etwas überwältigend. Wenn Sie jedoch die Grundlagen der Funktionsweise Ihres Kiefergelenks kennen, werden Sie wissen, worauf es ankommt, wenn Ihr Kiefergelenk noch lange in einem funktionsfähigen, gesunden Zustand bleiben soll.

Die Anatomie des Kiefergelenks

Der Unterkiefer, auch Mandibula genannt, besitzt auf jeder Seite zwei vertikal verlaufende, knöcherne Verlängerungen, die am oberen Ende mit dem Kiefergelenkköpfchen (Kondylus) abschließen. Der Kondylus kann in Form und Symmetrie variieren. Im Kiefergelenk treffen das Kiefergelenkköpfchen auf das Schläfenbein. Eine Knorpelscheibe, der sogenannte Discus articularis, polstert den Raum zwischen diesen beiden Knochen ab und verhindert, dass diese sich berühren. Im Bereich hinter der Knorpelscheibe befinden sich eine Synovialmembran, Synovialflüssigkeit, Blutgefäße und Nerven sowie Bindegewebe. Darüber hinaus helfen drei Bänder, das Gelenk zu stabilisieren, Luxationen zu verhindern und das Gewicht des Unterkieferknochens zu stützen.

Was ist der Zweck des Kiefergelenks?

Immer wenn Sie Ihren Mund öffnen und schließen, Ihren Kiefer vorwärts, rückwärts oder von einer Seite zur anderen bewegen, verwenden Sie das Kiefergelenk. Dieses komplexe Gelenk arbeitet mit den Kaumuskeln, mit denen Gleit- und Schwenkbewegungen erzeugt werden.

  • Masseter - der viereckige Muskel ist der stärkste der vier Kaumuskeln. Es besteht aus zwei Teilen und ist dafür verantwortlich, Ihren Unterkiefer anzuheben und Ihren Mund zu schließen.
  • Temporalis - neben dem Anheben des Unterkiefers und dem Schließen des Mundes hilft dieser Muskel dabei, Gegenstände zwischen den Backenzähnen zu zerquetschen und zu zermahlen.
  • Pterygoideus medialis - mit seiner viereckigen Form liegt dieser Muskel sowohl tief als auch oberflächlich. Wie die Muskeln masseter und temporalis hebt dieser Ihren Unterkiefer an und lenkt ihn seitlich zur gegenüberliegenden Seite.
  • Pterygoideus lateralis - dieser zweiteilige Muskel hat die Form eines Dreiecks und ist hauptsächlich dafür verantwortlich, Ihren Kiefer nach vorne zu schieben. Darüber hinaus ist er auch in der Lage, den Kiefer von einer Seite zur anderen zu bewegen.

Craniomandibuläre Dysfunktion

Schätzungen zufolge sind rund sieben Millionen Menschen in Deutschland von der craniomandibulären Dysfunktion betroffen, so zwp online. Die Ursache dafür ist nicht immer klar. Dennoch können Kieferverletzungen, langfristiges Zähneknirschen, Muskelkrämpfe durch Stress, Zahnfehlstellungen oder eine Form von Arthritis zu Kiefergelenkerkrankungen oder einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD) führen. Einige Anzeichen und Symptome sind Knacken, Knirschen und Schmerzen in den Kiefergelenken, Kieferblockaden, Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrenschmerzen, Nackenschmerzen und sogar Taubheit in den Fingern. Obwohl eine craniomandibuläre Dysfunktion sich mit wenig oder sogar ohne Behandlung von selbst auflösen kann, sollten Sie immer Ihren Zahnarzt aufsuchen, wenn Sie eines der genannten Symptome bei sich feststellen.

Tipps für ein gesundes Kiefergelenk

Je genauer Sie über die Funktion Ihres Kiefergelenks informiert sind, desto besser sind Sie in der Lage, es in einem gutem Zustand zu halten. Zum Beispiel können Atemtechniken, wie fünf Sekunden langes Ein- und Ausatmen und Entspannungstechniken helfen, Stress abzubauen und Zähneknirschen zu lindern. Auch weichere Nahrungsmittel können dazu beitragen, Spannungen in Ihrem Kiefergelenk zu verringern. Zur Früherkennung einer Craniomandibulären Dysfunktion hilft jedoch letzten Endes am besten ein Besuch beim Zahnarzt.