bruxismus

Wie Aufbissschienen gegen Zähneknirschen helfen

Nächtliches Zähnepressen oder Zähneknirschen ist bei Kindern und Erwachsenen weit verbreitet. Wenn jedoch Kopfschmerzen, Zahn- oder Kieferschmerzen oder Zahnschäden auftreten, sollten Sie mit Ihrem Zahnarzt über Bruxismus sprechen. Die übliche Behandlung von Schlafbruxismus erfolgt mithilfe einer Aufbissschiene. Erfahren Sie mehr über Schlafbruxismus und Aufbissschienen zum Schutz Ihrer Zähne.

Vielleicht ist Ihnen das auch schon passiert: Sie wachen mit Kopfschmerzen auf, oder stellen fest, dass Ihr Kiefer schmerzt. Vielleicht brechen Ihre Zähne sogar ab oder fallen aus. Dies sind die häufigsten Anzeichen von Bruxismus oder Zähneknirschen. Ihr Zahnarzt und Ihre Dentalhygienikerin sind erfahren darin, Bruxismus anhand bestimmter Anzeichen festzustellen Ihnen bei der Behandlung zu helfen. Möglicherweise empfehlen sie Ihnen eine Aufbissschiene für die Nacht, mit der Ihre Zähne effektiv vor Schäden durch nächtliches Knirschen und Pressen geschützt werden.

Aufbissschienen sind auch unter verschiedenen anderen Bezeichnungen bekannt: Mundschutz, Aufbissschutz, Zahnschutz, Aufbissschiene oder Knirscherschiene. Hierbei handelt es sich um Retainer-ähnliche Schienen aus hartem oder weichem Kunststoff, die entweder die oberen oder unteren Zähne bedecken. Aufbissschienen sind eine beliebte Behandlungsmöglichkeit bei Schlafbruxismus. Diese schützen Ihre Zähne vor der Kraft, die beim Zusammenpressen der Zähne entsteht und verhindern das Knirschen der Zähne, wodurch Kopfschmerzen, Zahnschädigungen und entzündetes Zahnfleisch verhindert werden.

Erfahren Sie mehr über Schlafbruxismus und dessen charakteristischen Anzeichen und Symptome sowie von Zahnärzten empfohlene Behandlungsformen, wie Aufbissschienen.

Was ist Schlafbruxismus?

Wenn Sie häufig mit Kopf-, Zahn- oder Kieferschmerzen aufwachen, sollten Sie Ihren Zahnarzt konsultieren und sie oder ihn fragen, ob es sich um Bruxismus handeln könnte. Laut Zahnärztekammer Berlin tritt Bruxismus in allen Altersgruppen, d.h. bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf. Wenn Sie jedoch häufig genug mit den Zähnen knirschen, sodass Probleme mit Ihren Zähnen oder Ihrem Kiefer verursacht werden, ist es an der Zeit, mit einem Zahnarzt zu sprechen.

Häufige Anzeichen von Schlafbruxismus

Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt über folgende Aspekte und Symptome:

  • Abgebrochene Zähne
  • Aufwachen mit Kopfschmerzen
  • CMD
  • Entzündung des Kiefergelenks durch das Zusammenpressen der Zähne
  • Einnahme von Antidepressiva mit Paroxetin
  • Chronisches Zähneknirschen

Schlafbruxismus bei Kindern

Es ist durchaus üblich, dass Kinder von Zeit zu Zeit mit den Zähnen knirschen, insbesondere im Alter von unter fünf Jahren. Bei den meisten Kindern wächst sich das Zähneknirschen ohne Behandlung von selbst aus, ohne dass die Zähne Schaden nehmen. Dennoch kann Ihr Zahnarzt je nach Schwere des Bruxismus eine Behandlung empfehlen.

Aufbissschienen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Auswirkungen von Bruxismus auf Ihre Mundgesundheit zu reduzieren. Eine der häufigsten ist eine Aufbissschiene: Eine Art Mundschutz, der normalerweise beim Schlafen getragen wird. Einige Aufbissschienen sind in den meisten Apotheken rezeptfrei erhältlich. Vor der ersten Verwendung werden diese meist in kochendem Wasser oder in der Mikrowelle erhitzt (halten Sie sich hierbei an die Packungsbeilage). Lassen Sie die Schiene anschließend für einige Sekunden abkühlen und beißen Sie danach vorsichtig darauf, um diese an die Form Ihrer Zähne und Ihres Mundes anzupassen.

Individuelle Aufbissschienen von Ihrem Zahnarzt

Aufbissschienen sind auch bei Ihrem Zahnarzt erhältlich. Maßgeschneiderte Schienen sind in der Regel von höherer Qualität und werden individuell für Ihre Zähne angefertigt. Ihr Zahnarzt nimmt einen Abdruck Ihrer Zähne und schickt die Abformung dann an ein Dentallabor. Das Labor erstellt für Sie eine individuell angepasste Aufbissschiene. Ihr Zahnarzt überprüft den Sitz der Schiene und nimmt alle notwendigen Anpassungen vor, bevor Sie diese mit nach Hause nehmen. Normalerweise ist eine maßgeschneiderte Aufbissschiene teurer, als frei verkäufliche Schienen. Dafür kann das Tragegefühl umso angenehmer sein.

So pflegen Sie Ihre Aufbissschiene

Am besten setzen Sie Ihre Aufbissschiene erst kurz vor dem Schlafengehen ein. Nach dem Aufwachen können Sie sie sofort herausnehmen. Nach vier bis sechs Wochen sollten Sie spätestens eine Linderung Ihrer Symptome feststellen. Laut Dr. Tim Sauermann sollten Sie Ihre Aufbissschiene nach jedem Tragen reinigen. Spülen Sie Ihre Aufbissschiene dazu mit sauberem, kaltem Wasser ab oder reinigen Sie sie mit einer Zahnbürste und Zahnpasta. Lassen Sie Ihre Aufbissschiene nicht an einem sonnigen Ort oder in einer Umgebung mit hohen Temperaturen liegen. Waschen Sie sie auch nicht mit heißem Wasser, da sich der Kunststoff verformen könnte und die Schiene Ihnen anschließend vielleicht nicht mehr richtig passt. Bewahren Sie Ihre Aufbissschiene in einem Behälter auf und überprüfen Sie diese regelmäßig. Wenn Sie feststellen, dass Ihre Aufbissschiene locker sitzt oder sich unbequem anfühlt, ist es wahrscheinlich an der Zeit, sie zu ersetzen.

Weitere Behandlungen bei Zähneknirschen

Wenn eine Aufbissschiene Ihnen unbequem ist, sprechen Sie Ihren Zahnarzt auf andere Behandlungsmöglichkeiten an:

  1. Stressprävention: Eine der Hauptursachen für Bruxismus ist Angst. Wenn Sie sich vor dem Schlafengehen Zeit zum Entspannen nehmen, können Sie das Zähneknirschen und -pressen reduzieren. Lesen Sie ein Buch, machen Sie vor dem Schlafengehen Yoga, oder nehmen Sie ein warmes Bad.
  2. Führen Sie ein Schlafprotokoll: In einem Schlafprotokoll oder -tagebuch führen Sie Buch darüber, wann Sie zu Bett gegangen sind, wann Sie aufgewacht sind und wann Sie während der Nacht wach waren. Wenn Sie abends und morgens ein paar Minuten über Ihre Schlafqualität nachdenken, erkennen Sie möglicherweise, was Ihren Bruxismus verursacht.
  3. Ernährungs- oder Medikationsumstellung: Ihr Zahnarzt empfiehlt Ihnen möglicherweise, Stimulanzien wie Koffein zu vermeiden, da dies das Zähneknirschen verstärken kann. Bestimmte Medikamente, wie Antidepressiva, können ebenfalls zu dem Problem beitragen. Informieren Sie Ihren Zahnarzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen, damit er gegebenenfalls eine Alternative vorschlagen kann.

Das Wichtigste, was Sie über Bruxismus wissen sollten, ist, dass dieser behandelbar ist. Sollten Sie unter Schmerzen oder Beschwerden leiden, ist der Weg zur Linderung nicht weit.